Geschichte Park
ur Zeit des Erbauers betrug die reine Parkfläche ca. 3 ha, wobei der Grundbesitz des Schlosses größer war. Der nach französischem Vorbild im Barockstil angelegte Hofgarten war nach Osten und Süden gärtnerisch gestaltet und umschlossen von einem Wäldchen. Es waren runde Bassins vorhanden und Rechteckbecken, die Hauptwege waren mindestens fünf Meter breit.
Bei der Größe des zu unterhaltenden Parks kann davon ausgegangen werden, dass die zwischen der Straße nach Feßbach und dem Schloss gelegenen Häuser Mitte des 18. Jahrhunderts als Gärtnerhaus genutzt wurden. Die zum Grundbesitz gehörige Fläche wird sich Ende des 18. Jahrhunderts auch auf die westlich des Schlosses gelegenen Obstgärten erstreckt haben.
Um 1783 ging der Feßbach nördlich am Schloss vorbei. Im Park wurden über Jahrzehnte keine nennenswerten Veränderungen vorgenommen. Nach einem Plan von 1824 ist der Feßbach in seinen ursprünglichen Verlauf umgeleitet worden und floss direkt am bzw. unter dem Schloss. 1828 umfasste der Schlossgarten ca. 10 ha.
er seit Ende des 18. Jahrhunderts auch in Deutschland anhaltende Trend zum Landschaftspark hatte in Kupferzell Änderungen bewirkt. Das zuvor konsequent durchgestaltete Parterre wurde in drei Teile zergliedert. Dabei entstand parallel zur Schlossstraße eine Allee mit Rasenfläche. Die Hauptachse der fünf Meter breiten Wege war mit Hecken eingefasst. Es gab Gemüsegärten und Flächen mit Baumbestand sowie erste Gebäude.
Etwa 1840 wurde der Park in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt. Die breite Treppe hat hierbei keine besondere Funktion, sie stellt lediglich ein Gestaltungselement zwischen zwei Ebenen dar. Die umliegenden Straßen wurden als Bestandteile mit einbezogen, wodurch sich die Anlage auf ca. 17 ha ausweitete, und mit einem großen Wegenetz erschlossen. Der Teich wurde an der Gemarkungsgrenze angelegt und der Feßbach im Bereich zwischen Teich und Schloss begradigt und teilweise verrohrt. Es wurden Brücken gebaut sowie Gartenhäuschen und Pavillons errichtet. An der nördlichen Hangseite entstanden Gemüse- und Blumengartenflächen mit einem Brunnen auf der Hauptachse.
Friedrich Karl I. nahm sich der Forstbewirtschaftung der eigenen Waldflächen an und stellte von Laub- auf Nadelholz um. Viele zugekaufte Grundstücke wurden sogleich aufgeforstet. Ende 1850 waren die größten Pflanzvorhaben im Forst abgeschlossen, Restarbeiten zogen sich über zehn Jahre hin. Daher ist anzunehmen, dass auch im Park nicht mehr allzuviel gepflanzt und gestaltet worden ist.
ie notwendige fachgerechte Pflege und Unterhaltung erhielt der Park nicht mehr, nachdem der Sitz der Familie nach Waldenburg verlegt worden war. Geldsorgen trugen wohl dazu bei, dass erhebliche Holzeinschläge erforderlich waren, so dass von dem Mitte des 19. Jahrhunderts gepflanzten Bestand nicht mehr viel übrig blieb.
Entwicklung Schulzeit
ach der Schuleröffnung 1922 wurde, den Erfordernissen der Zeit und Ausbildung entsprechend, ein Teil des Landes als Gemüse- und Obstgarten verwendet. Abgrenzungen für die landwirtschaftliche Nutzung schafften Drahtzäune und Hecken.
1949 wuchs im Hausgarten kein Gemüse mehr. Es wurde wieder ein Ziergarten errichtet und entlang des Zaunes an der katholischen Kirche beispielhaft ein Bauerngarten für sechs bis acht Personen angelegt. Der Park wurde durch Schäden des Borkenkäfers über den Winter mächtig gelichtet. Die Schülerinnen pflanzten Ahornbäume und Rotbuchen als Ersatz für die gefällten Bäume und um das Wuchern des Unkrautes zu unterdrücken.
Als die Ausbildung zunehmend hauswirtschaftlichen Charakter annahm, wurde 1953 der landwirtschaftliche Betrieb der Schule aufgelöst. Die Grundstücke wurden verpachtet, das Inventar verkauft. Dem noch verbleibenden ca. 3 ha Park konnte damit wieder mehr Beachtung geschenkt werden. Es wurden Säuberungsaktionen durchgeführt und bei Aufforstungen junge Pappeln, Birken, Fichten und Buchen angepflanzt.
Die Gestaltung der neu gewonnenen Rasenfläche an der Langenburger Straße war im Sommer 1969 abgeschlossen.
ine in der Mitte der Hirschwiese 200 Jahre alte Weymouthskiefer fiel in einer stürmischen Nacht im November 1976 um.
1977 wurde begonnen, die Schloss- und Parkanlage zu sanieren. Der See wurde ausgebaggert. Der Park wurde inzwischen durch die Oberfinanzdirektion betreut.
1984 ist die Um- bzw. Neugestaltung des Schlossparkes beendet. Es wurden vermehrt Nistkästen im Park angebracht. Wege führen um die Hirschwiese und den See. In der Mitte der Hirschwiese ist wieder eine Weymouthskiefer gepflanzt worden. Die Sandsteintreppe wurde gereinigt und neu aufgesetzt. Beide Löwen, zuvor am Fuß der Treppe, erstrahlten ebenfalls in neuer Schönheit. Oberhalb des Gemüsegartens führte eine Fliederhecke zu einem Sitzplatz, an dessen Stelle bis in die 20-er Jahre ein Pavillon stand.
or allem wegen Grundstücksverkäufen an die Kirche und die Gemeinde Kupferzell im Rahmen der Flurbereinigung ist die Gesamtfläche des Parkes auf ca. 14 ha zurückgegangen.
Der Park wird heute von Vermögen und Bau Baden-Württemberg unterhalten.
2008 erfolgte abermals eine Reinigung des Schlossteiches.