Schloss-Schicksal
Das Schloss stand fast 40 Jahre leer, fing an zu verfallen und wurde schließlich erneut zum Kauf angeboten.
Im Dezember 1921 erwarb die Württembergische Landwirtschaftskammer das Anwesen mit 17 ha Land für 670.000 Mark.
er Familienrat erteilte entsprechend dem Hausgesetz für das Gesamthaus Hohenlohe die Zustimmung zum Verkauf. Dieser setzte sich zusammen aus: Prinz Chlodwig zu Hohenlohe-Waldenburg in Budapest als erstes Mitglied, Prinz Georg Friedrich zu Hohenlohe-Waldenburg in Wien als zweites Mitglied, Fürst Moritz zu Hohenlohe-Schillingsfürst in München als Chef des Stammhauses Hohenlohe-Schillingsfürst jüngere Linie und drittes Mitglied des Familienrates. Mit dem Hintergrund, dass im Schloss eine ‚landwirtschaftliche Haushaltungsschule' eingerichtet wurde, entstand durch den Verkauf ein Unternehmen, dass "der ganzen Hohenloh'schen Landwirtschaft zum Segen gereicht ..."
Schule
ie damalige Fürstin Therese zu Hohenlohe-Waldenburg, geb. Gräfin zu Erbach-Fürstenau (1869 - 1927), Schwiegertochter von Friedrich Karl I., setzte sich für die Gründung einer Schule für Bauerntöchter ein. Sie kannte Landfrauenschulen aus anderen Gegenden Deutschlands. Bereits 1916 hatte sie den ersten Landfrauenverein Württembergs in Öhringen gegründet.
1922 eröffnete feierlich die Hohenlohe'sche landwirtschaftliche Frauenschule Kupferzell. Bauerntöchter wurden fortan auf ihre vielfältigen Aufgaben im ländlichen Schaffensbereich vorbereitet.
Im "Hohenloher Boten" vom 20. Januar 1922 wurde auf die Eröffnung der landwirtschaftichen Frauenschule hingewiesen. Am 1. Mai des Jahres startete dann der erste Kurs. Die erste Schlussprüfung beging die Hohenlohe'sche Frauenschule am 22. September 1922. Damit war gleichzeitig die offizielle Einweihung verbunden. Anwesend bei diesem feierlichen Akt war auch Fürstin Hohenlohe von Waldenburg. Dank ihres Entgegenkommens war es möglich, dass Schloss Kupferzell zu erwerben. Der Ausdruck des aufrichtigen Dankes an das Fürstenhaus zeigte sich darin, dass die Schule "Hohenlohe'sche" hieß.
m Januar 1945 wurde im linken Flügel ein Lazarett eingerichet und die Betten einem Flüchtlingtransport zur Verfügung gestellt.
Im Februar 1945 kam die Belegschaft des Kreiskrankenhauses Ohlau (Schlesien) an. Während die Schülerinnen vorzeitig entlassen wurden, verblieben Schulleiterin und Lehrerinnen in der Schule. Sie lebten einige Zeit im Hühnerstall. Mit ihrem Bleiben sicherten sie das Inventar der Schule und retteten es vor Plünderung und Zerstörung. Auch der wirtschaftliche Betrieb wurde aufrechterhalten. So konnte die Landfrauenschule bereits im Juli 1946 wieder eröffnen und die ersten Schülerinnen - neben dem Altersheim - aufnehmen.
Im September 1946 wurde aus dem Hilfskrankenhaus ein Altenheim gestaltet. Ab März 1951 stand das Haus dann wieder vollständig als Schule zur Verfügung, nachdem das Altersheim nach Westheim im Kreis Schwäbisch Hall verlegt worden war.
Heute
is heute ist im Schloss Schulbetrieb. Dabei änderte sich der ursprüngliche Name "Landfrauenschule" mehrfach. Am 1. Dezember 1997 wurde die Fachschule für Landwirtschaft eröffnet. Damit wurde erstmals männlicher Nachwuchs im Kupferzeller Schloss unterrichtet. Die Bezeichnung der Schule lautet seither "Akademie für Landbau und Hauswirtschaft Kupferzell".