Um 1700 erreichte die Leinwandweberei ihren Höhepunkt. Die folgenden 170 Jahre schufen das bekannte Jammerbild des Lausitzer Webers. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts verdrängte die Kartoffel viele Mehlspeisen, Breie, Grieße, Grützen und Suppen. Brot, Kartoffeln und Mehlspeisen bildenten den Hauptanteil der Nahrung; Fett, Speck, Butter, Milch, Hering, Zucker, Sirup sowie Apfel- und Pflaumenmus die wichtigsten Zutaten. Zwiebeln, Petersilie, Kümmel, Gurken, Salat, grüne Bohnen, Kohlrüben, Kraut, Möhren und Erbsen wurden im eigenen Garten angebaut.

... Größere Bedeutung als Fleisch- und Wurstwaren hatte der Hering. ...

Der Oberlausitzer hatte vor dem Brot und der Kartoffel eine große Achtung. Bei der Bezeichnung der Speise nannte er die Kartoffel immer vor der Zutat. Eine ebenso große Bedeutung wie Kartoffelgerichte hatte in der Vergangenheit der Eintopf.

Das Abendbrot wurde meistens aus den übrig gebliebenen Mittagessen bereitet. Am Sonntag ersetzten die Klöße, die Nudeln oder der Kartoffelbrei die Pellkartoffeln, die Semmeln die Schwarzbrotschnitte und der gebratene oder marinierte Hering den Salzhering. Kuchen kam nur an hohen Feiertagen und bei Familienfesten auf den Tisch. Auf eine Scheibe Brot kam nur eine "Schmäre", also Butter, Quark, Griebenfett, Leberwurst oder Pflaumenmus. Eine Butterschnitte wurde nicht noch mit einem zweiten Belag bestrichen.


Buch Quelle: "Oberlausiterz Kochbuch"

Die Küche

KochmützeDie sächsische, schlesische, böhmische und sorbische Küche hat die Oberlausitzer Kochkunst stark beeinflusst.

Kochbuch

Backen

Oberlausitzer Kochbuch

mit historischen Betrachtungen

Frank Nürnberger
ISBN 978-3-933827-19-7