Die OBERLAUSITZ
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Oberlausitzlied (Volkslied)
Wo der Neiße silbernes Band
sich schlingt um der Berge grüner Kranz.
Wo aus blauer Ferne der Jeschken winkt
in der Abendsonne Glanz.
Wo der Bergwald rauscht an der Lausche Hang,
wo der Hochwald grüßend ragt,
wo der Abendwind wie verscholl'ner Sang
um verfal'nes Gemäuer klagt.
Wo daheim ein trefflich Menschenschlag,
rauh von Art, doch treu wie Gold,
der die Heimat liebt bis zum letzten Tag,
alter Sitte Ehrfurcht zollt.
Wo aus hundert Schloten zum Himmel auf
harter Arbeit Atem haucht,
wo der Landmann froh nach des Tages Lauf
vor seiner Tür ein Pfeifchen schmaucht.
Zieht's das Herz auch oft in die Fremde hin,
einem andern Strande zu.
Hat doch erst der wandermüde Sinn
in der Heimat wieder Ruh'.
Ihrer Berge grün, ihrer Täler Lust
ihrer Felder Ährengold
ach, der hat kein Herz wohl in seiner Brust,
der die Heimat nicht lieben wollt.
Refrain:
Oberlausitz, geliebtes Heimatland,
Glück und Reichtum bist du mir.
Wär's auch noch so schön, so schön im fremden Land,
stets gehört mein Herz nur dir.
Kurt Piehler (1893 - 1958)
Kurt Piehler wurde am 20. Januar 1893 in Dresden geboren. Seine Eltern gehörten der Dresdner Staatsoper an, wodurch sein musikalisches Talent geprägt worden sein könnte. Hinzu kam seine dichterische Begabung, die er in zahlreichen Mundartliedern und -gedichten bewies. Er wirkte als Lehrer in Kittlitz, Bad Oppelsdorf und Zittau. Als Schöpfer des Oberlausitzliedes hat er der Region ein musikalisches Denkmal gesetzt. Obwohl es nicht in Mundart verfasst ist, wurde es zur Hymne der Oberlausitzer. Kurt Pielher starb am 22. Februar 1958 in Zittau.
Lausitzland
Wo Hügel und Berge von Wäldern umsäumt,
ein wogend Meer sich wiegt.
Wo's Dörflein in blühenden Gärten verträumt
ins Tal der Spree sich schmiegt:
Dort ist meine Heimat! Zum Gruß dir die Hand!
Dass Gott dich erhalte, mein Lausitzer Land.
Dort brausen Maschinen beim Webschützenschlag,
dort bricht man Felsgestein.
Das Lied froher Arbeit klingt hell in den Tag,
ein freies Volk zu sein.
Doch zieht durch die Heimat Feierabendruh',
dann sitzt man am Häuschen, ein Lied klingt dazu,
Und hast du zur goldenen Maienzeit,
wo alles im Blühen stand,
gar heimlich ein herziges Mädel gefreit,
ein Mädel vom Lausitzer Land,
dann halte es fest! Denn es schlägt in der Brust
ein Herz voll Treue, voll seliger Lust.
Refrain:
Wohl auf granit'nem Grunde:
Lausitzland! Deutsches Land!
Heimat, sei gepriesen!
Von granit'nen Bergen bis zum Heideland
grüßen deine Fluren, du, mein Lausitzland!
Herbert Andert (1910 - 2010)
Informationen zu Herbert Andert unter Oberlausitz/Personen
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