Der Balkon Löbaus
Erste Erwähnungen des Ensembles auf halbem Weg zum Gipfel des Löbauer Berges gehen auf das Jahr 1681 zurück.
Im Jahr 1890 traf sich Löbaus Stadtgemeinderat, um den Um- und Neubau des Restaurationsgebäudes zu beraten. In einen Wettbewerb drei Jahre später unter deutschen und österreichischen Architekten konnten Rudert und Müller mit ihrem Entwurf "Dir mein Löbau, zur Zier" überzeugen.
Im August 1896 wurde Richtfest gefeiert und am 1. Juni 1897 das Restaurant eröffnet.
Ab 1909 gibt es eine Rodelbahn in der Nähe des Gasthofes.
Im Verlauf der Jahre bewirtschafteten mehrere Pächter das Haus. Wohl zu den längsten Zeiträumen zählt die von Emil Miethang 1904 bis Anfang der 30er Jahre.
1952 übernahm die HO (Handelsorganisation der DDR) das Berghotel. 1957/58 wurde es zu einem Ferienheim für die Deutsche Reichsbahn umgebaut. Von einem regen Veranstaltungs- und Kulturleben sind die 60er und 70er Jahre geprägt.
Bis 1989 war der "Honigbrunnen" ein beliebtes Ausflugsobjekt. Nach einer Havarie der Kesselanlage schloss es am 01.02.1989. Danach zerfiel der Berggasthof zunehmend und wurde mangels Investoren dem Verfall preisgegeben.
In der Silvesternacht 1999/2000 ist das Objekt durch Brand zur Ruine geworden. In den Folgejahren scheiterten diverse Betreiber- konzepte an den notwendigen Investitionen.
Im Jahr 2003 kaufte der heutigen Eigentümer das Objekt für einen symbolischen Euro von der Stadt und gründete die Honigbrunnen GmbH. Mit der Gründung des Vereins "Kulturlichtung Honigbrunnen e. V." im Jahr 2004 und einem Konzept für Wiederaufbau und künftige Betreibung begannen erste Aktivitäten zur Erhaltung und Restaurierung. Erste Freiveranstaltungen waren daraufhin möglich. Der Verkaufserlös von Himmelfahrt 2004 floss in die Sanierung.
Für das einmalige Zusammenspiel von Wirtschaft und Kultur gibt es einen Innovationspreis der Euroregion Neiße.
Nach ersten Entkernungen folgten ab Himmelfahrt 2005 zielgerichtet Bauarbeiten. Moderne und historische Elemente wurden dabei harmonisch miteinander verbunden. Details erinnern an die traditionsreiche Geschichte des Hauses. So entstand das beim Brand vernichtete Wandbild von Löbau des Mittelalters nach den originalen alten Skizzen neu und wurde das vor Jahrzehnten eingestürzte Türmchen nach alten Zeichnungen wieder aufgebaut. Das Mobiliar ist im Gründerzeitstil.
Im August 2006 erhielt der Turm des "Honigbrunnens" seine Kuppel - so originalgetreu wie nur möglich nach alten Zeichnungen und Fotos aus Titanzinkblech in reiner Handarbeit gefertigt. Sie ist 3,10 Meter breit und 2,50 Meter hoch. Wird die Wetterfahne mit berücksichtigt, erlangt die 1,6 Tonnen schwere Kuppel sogar eine Höhe von 5,80 Meter.
Das Original hatte 1897 nicht mal den Tag der Eröffnung überstanden und war kurz nach der Montage abgestürzt. Zur damaligen offiziellen Eröffnungsfeier existierte die Kuppel bereits nicht mehr.
Am 1. Dezember 2006 erfolgte die Wiedereröffnung des im Schweizer Stil errichteten Bergrestaurants. Dreieinhalb Millionen Euro hat der Wiederaufbau gekostet. Mit Weinkellerbar, Galeriesaal und dem Turm ist mehr realisiert worden, als sich der Unternehmer anfangs erhoffte.
Infolge des nicht vorhersehbaren Besucheransturms wurde der Ausbau der Küche erforderlich.
Die offizielle Einweihung des Berggasthofes "Honigbrunnen" fand vom 6. bis 8. Juli 2007 zum 110. Jubiläum statt.
Ein Blick von der Terrasse am "Honigbrunnen" auf die Stadt und die Weite des Oberlausitzer Berglandes.
Bei idealem Wetter reicht die Sicht bis zu den Kühltürmen des Kraftwerkes Boxberg. (rechtes Foto im rechten Drittel)