Fastnacht   Ostern
Foaasnachtsnoarrn
wulln o woaas hoann,
wulln a Streefl Kuche hoann,
wulln a Stickl Speck,
murne is de Foaasnacht weg.
  Gunn Murgn zun Grinnduhrschtche!
Gatt mer woaas as Battlsäckl,
lusst mich ne zu lange stihn,
ich will a Häusl wetter gihn.
 
Fasching   Ostereier
 
Zu beiden Anlässen ziehen die Kinder von Haus zu Haus und erhalten nach dem Spruch Süßigkeiten oder kleine Geschenke.

 

Trennlinie

 

Kirmes
Wenn Kirmst wird senn,
wenn Kirmst wird senn,
do schlacht dr Voater ann Bock.
Do tanzt de Mutter,
do huppt dr Voater,
dr woacklt dr Mutter dr Rook.

 

Die Kirmst war und ist auch heute wieder ein Bestandteil heimatlicher Kultur. Sie ist eine Feier zur Kirchweih in Verbindung mit dem Erntedankfest in den Gemeinden der Oberlausitz. Erntekronen wurden geschaffen, ein Symbol für die gute Ernte im vergangenen Jahr. Die Natur zeigt sich in einem goldenen Glanz der herrlichen Laubfärbung. Alles trägt zu einer freudigen und geruhsamen Zufriedenheit bei und wird mit vielen leiblichen Genüssen, bei Freude und Tanz gefeiert.


Buch Aus: Oberlausitzer Journal, 13. Jahrgang, Dezember 2003

Brauchtum einst

Adlerschießen und Ritterstechen waren früher zur Kirmes ein Höhepunkt der Belustigungen auf der Festwiese.


Pfeil In einer Gasse auf der Wiese, die durch Bäume abgegrenzt war, stand die Ritterfigur aus Holz. Verkleidete junge Männer fingen Mädchen ein, verbanden ihnen die Augen und übergaben ihnen eine Lanze. Anschließend führten sie die Mädchen ein Stück in die Gasse. Ziel war es, den Ritter mit einem Stick ins Herz zu treffen. Dabei sorgten Luftlöcher für viel Spaß bei den Umstehenden. Das Mädchen mit dem besten Stich wurde Ritterkönigin. Gemeinsam mit dem Adlerkönig wurde sie am Abend feierlich in ein Lokal geführt. Meist wurden noch Erinnerungsgeschenke übergeben. Weit früher erhielten die Sieger das Reiterbild als Andenken. Es wurde am väterlichen Haus angebracht.


Reiter

Adler oder Reiter sind auch heute noch typischer Hausschmuck in der Oberlausitz

Ritter